Die folgenden Zitate sind aus dem Buch "Industrie- und Technikmuseen im Wandel", Hrsg.: Hartmut John und Ira Mazzoni. Die CompuRama hat zwar noch keine eigenen Ausstellungsräume. Ein paar Informationen wohin die Reise gehen sollte, schaden aber nicht. Einige der Zitate lassen sich vielleicht schon jetzt auf die derzeitigen und zukünftigen Gast- und Vitrinen-Ausstellungen der CompuRama übertragen.
Ich habe das Buch (für 4,- Euro) als Fernleihe über die Stadtbücherei Radolfzell ausgeliehen. Martin Völker.
Susanne
Hauser (Prof. Dr., Tech. Uni. Graz): "Anmerkungen zum Industriemuseum"
Seite 161 oben
Techniken und Industriemuseen haben das Potential,
- Erlebnis und Wissenschaft,
- spielerisch erworbene Erfahrungen und
- Reflexion älterer und aktueller Phänomene und Fragen
mit
- der Förderung von Kritikfähigkeit angesichts neuer Technikentwicklungen,
- sinnlichem Genuss und
- Unterhaltung
zu verbinden. Diese Möglichkeit zeichnet Industrie- und Technikmuseen aus und qualifizierte sie für Kooperationen
- sowohl mit (anderen) Bildungsinstitutionen
- als auch mit Organisationen und Veranstaltern von Tourismus und Freizeitaktivitäten.
Sie sind ein umfassend qualifizierte Ansprechpartner, als ... (den) sie sich jedoch nicht immer begreifen.
Wolf P. Fehlhammer (Prof. Dr., bis Herbst 2004
Generaldirektor des Deutschen Museums München):
"Science Center: 'Irrläufer' der Edutainment-Welle oder Herausforderung für die Industrie- und Technikmuseen?"
Seite 163 mitte
Das Museum der Zukunft wird keines der Extreme - ... (hier) puristisches Science Center, da staatliches Museum - sein, sondern das Ergebnis einer fortschreitenden Hybridisierung, die neue
Disziplinen und damit auch andere Museumskategorien bis hin zu allen Arten von Kunst mit einbezieht, so nur Synonymien zwischen ihnen und den beabsichtigten Wissenschaftsdarstellungen
bestehen.
Seite 164 mitte oben
... in der Präsentation einer intelligenten Mischung von Artefakten, interaktiven Modulen und Medien sehe ich eine Form der Wissensvermittlung, die sich im Endeffekt behaupten wird.
Seite 164 mitte unten
Der Artikel über die Jahrestagung des "Deutschen Museumsbundes" in der "Berliner Zeitung" vom 6. Mai 2003 ist mit "Museen im Jammertal" überschrieben und die zuständige Ministerin machte
überdeutlich, dass sie diese dort nicht sehen will. Vielmehr ist sie des Klagens überdrüssig und empfiehlt, neue Besuchergruppen und Einnahmequellen zu erschließen, die Attraktivität der Häuser
zu steigen und sich von Behördenstrukturen unabhängig zu machen.
Seite 166 mitte
... "Museen sind eine Wachstumsbranche" (Fehlhammer 1999). Dies gilt in zweierlei Hinsicht: Ihre Anzahl steigen ständig und stetig, ebenso die der Gesamtbesucher, und sie beläuft sich in
Deutschland auf mittlerweile stolze 106 Millionen. "Deutlich mehr als in Fußballstadien gehen", ist dazu Edelgard Bulmahns Lieblingskommentar.
Jahr | 1997 | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 |
Museen in Deutschland | 5576 | 5755 | 6067 | 6242 | 6318 |
Technik- & Industriemuseen/-denkmäler | 576 | 613 | 646 | 683 | 690 |
Gesamtbesucher (Mio.) | 93 | 95 | 96 | 100 | 103 |
Tabelle: Besuchsstatistik deutscher Museen
Die Daten in (der) Tabelle ... sind der für das gesamte Bundesgebiet erhobenen Kulturstatistik des Berliner "Instituts für Museumskunde" entnommen ...
Seite 166 unten folgende
Auch Gottfried Korff, ganzen und gar kein Museumsmann, sondern Professor für Empirische Kulturwissenschaften an der Universität Tübingen, weiß Mutmachendes zu formulieren: "Das Museum ist die
erfolgreichste Bildungsinstitution der Moderne." Und: "Seine expansive Dynamik ist größer als die von Universitäten, Bibliotheken und Theatern" (Kroff 2001: 65).
Der gleiche Autor befindet auch: "Museen sind Medien mit zwar geringer Einschaltquote, aber hoher Diskurswirkung (ebd.: 51) - was wir frei mit Nachhaltigkeit übersetzten können. Diese macht das
sinnlichste allen Medien (nämlich das Museum) für die Wissenschaftspopularisierung so wertvoll.
Seite 170 mitte
Mittlerweile sind ... (science museums and centres) samt ihrer Organisationen im Aktionsplan 2002 "Wissenschaft und Gesellschaft" der Europäischen Kommissionen fest verankert und als
förderungswürdig deklariert.
Jörg Feldkamp (Dr., Direktor des Industriemuseums Chemnitz): "'Industriemuseum
Chemnitz' - ein neues Museum und sein Konzept"
Seite 185 mitte
Zusammengefasst werden mit dem Konzept des Chemnitzer Industriemuseums folgende Grundprinzipien verfolgt:
- die Sammlungen als Maß aller Dinge;
- Wissenschaftlichkeit als Fundament;
- konservatorischen Sorgfalt gegenüber den Objekten als Grundverpflichtung;
- Industriegeschichte als Sozial- und Kulturgeschichte;
- Trennung zwischen Ausstellungs- und Informationsebene;
- assoziativer Einsatz von Exponaten;
- Keine Zwangsführung;
- umfangreicher Vorführbetrieb;
- Eigenbetätigung/hands-ons;
- Unterhaltung als Mittel pädagogischer Vermittlung;
- Museum als Dienstleister.
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